Warum macht Swing Tanzen glücklich?

04.08.2022

Boris

min

(Swing) Tanzen macht glücklich

Dass Swing Tanzen glücklich macht, hast Du hoffentlich schon selbst erleben dürfen. 

Erfahre jetzt, warum das der Fall ist und wie Du auch glücklich sein kannst, ohne zu Tanzen. 

Haltung beeinflusst Haltung 

„Du bist bestimmt Tänzer, oder?“
Diese oder ähnliche Fragen hast Du vielleicht auch schon mal gehört.
Warum werden das TänzerInnen oftmals von Fremden gefragt? Nun TänzerInnen haben eine gewisse Körperhaltung. Und sie bewegen sich auf eine bestimmte Weise. 

Das machen zwar auch Artisten und andere Menschen mit einem großen Körperbewusstsein, aber vielleicht auf eine andere Art und Weise als TänzerInnen. Selbst unter TänzerInnen sind Bewegungen grundlegend unterschiedlich. Je nach Tanzart. 

Haltung

Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass TänzerInnen eine gewisse Körperhaltung und -spannung haben. 

Diese Haltung ist teilweise notwendig, teilweise entsteht sie „von selbst“. 
Sie hilft Dir bei Drehungen und je mehr Drehungen Du tanzt, desto aufrechter bewegst Du Dich auch im Alltag.

Auf der anderen Seite bestimmen wir mit der Körperhaltung außerdem unsere Stimmung. Und umgekehrt. Wenn wir aufrecht stehen, fühlen wir uns selbstbewusst und sind sicher in dem, was wir tun. 

Aus dem Grund ist es hilfreich, wenn Du als Leader aufrecht tanzt. Denn Du führst somit automatisch sicherer.
Denn je sicherer Du Führungsimpulse gibst, desto klarer werden sie von der folgenden Person verstanden. Ihr habt eine bessere Kommunikation und ihr könnt mehr Figuren und Variationen tanzen. 

Außerdem ist für Dein/e PartnerIn klar, wenn mal KEINE Führung kommt. Denn der Tanz besteht ja aus Führungsimpulsen und freiem Tanzen. Nur so entsteht Freiraum für die individuelle Interpretation der Musik, Fußvariationen und so weiter. 

Auch als Follower verbesserst Du Dein Tanzen, wenn Du aufrecht und „stolz“ stehst und tanzt. Denn dadurch ermöglichst Du gute Verbindungspunkte (Connection) zu finden, um Dich mit einer bestimmten Geschwindigkeit, zu einem bestimmten Zeitpunkt in eine gewisse Richtung zu (beg)leiten.

Falls Du hingegen mit wenig Körperspannung oder gebeugt tanzt, wirst Du Führungsimpulse später erkennen und als Folge daraus vielleicht sogar neben dem Takt tanzen

Sei also voll dabei, stehe und tanze so groß wie Du bist. Egal, ob Du alleine oder mit einer anderen Person tanzt. Dabei kommt es nicht auf Deine Körpergröße an. 

Raus aus dem Kopf - Rein in den Körper 

Schlecht gelaunt? Traurig? Niedergeschlagen? Nicht Dein Tag? 

Kein Grund Dich einzuigeln und unter der Bettdecke zu verkriechen. Denn das macht Deine Stimmung auch nicht besser. 

Was Deine Stimmung allerdings heben wird, ist Bewegung. Egal, ob Du eine Runde um den Block läufst, auf einen Boxsack eindrischst oder tanzt. 

KopfKoerper

Bildquelle: Zeit.de

Sobald Du in Bewegung gehst, wirst Du ganz von selbst Deine Sorgen, Nöte, Trauer und Probleme vergessen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Du sie damit löst oder dauerhaft vergessen kannst, aber Du kannst Abstand gewinnen und Dein Leben wieder genießen.

Mit dem nötigen Abstand findest Du neue Lösungswege und kannst Dich auch wieder nach dem Tanzen auf mehr positive Dinge freuen.

Übrigens: Es reicht auch schon aus, wenn Du ein paar Minuten auf der Stelle springst.
Du brauchst weder einen Partner, noch Musik.

"Wer mit dem 'Arsch whigglet', kann nicht schlecht drauf sein!"

Dieses Zitat habe ich mal auf einem Seminar gehört, das nichts mit Tanzen zu tun hatte.
Alle, die es gehört haben, mussten lachen, aber es stimmt tatsächlich.

Wir haben es alle direkt ausprobiert ;D

Versuche es selbst auch gleich mal 😉

dog-wiggle

Wenn Du nicht weißt, was „whigglen“ ist, siehst Du hier einen Hund, der es macht. 

Da die Songs zu den Musikvideos nicht jugendfrei sind und schlecht über Frauen gesungen bzw. gerappt wird, erspare ich Dir an dieser Stelle ein Video. Synonyme für "whiggle" sind "twerking" und "shimmy". 

Whiggeln oder twerken kannst Du auch als Mann. Probier's aus und hab Spaß ;-D

Lächeln

Ist Dir bereits aufgefallen, dass sehr viele Tänzerinnen und Tänzer lächeln? Nicht nur während des Tanzes. Auch danach. 

Zum Einen macht Tanzen natürlich glücklich (wie wir schon festgestellt haben), zum anderen macht jedoch auch schon das reine Lächeln glücklich

Frankie Manning

Es stellt sich die Frage:
„Lächelst Du, weil Du glücklich bist, oder bist Du glücklich, weil Du lächelst?!“

Beides trifft zu.

Probiere es jetzt gleich aus:
Nimm einen Stift zwischen die Zähne und lasse ihn dort für mindestens eine Minute. Du wirst merken, dass Du tendenziell glücklicher bist als vor dieser Übung.

Hier kommt dieser Tipp noch einmal von der wundervollen, und leider schon verstorbenen, Vera Birkenbihl:

Solltest Du also mal einen Tanz haben, der Dich nicht glücklich gemacht hat, dann lächle trotzdem und Du wirst wieder mehr Spaß haben 🙂

Spiegelneuronen 

Hast Du schonmal einen Menschen oder ein Tier gähnen sehen und musstest danach selber gähnen?

Der Grund dafür sind Deine Spiegelneuronen, die sich in Deinem Gehirn befinden. 

gähnen
Erdmännchen

Spiegelneuronen sind eigentlich dafür da, dass Du überlebst.

So wie auch beispielsweise bei Erdmännchen. Sobald eines Alarm schlägt, rennen alle sofort in ihren Bau. Und sollte mal eines den Ruf nicht hören, rennt es trotzdem Richtung Bau, weil es alle anderen dorthin flüchten sieht.

Darüber muss es nicht nachdenken und dann eine Entscheidung treffen. Das macht es ganz von selbst.

Und so funktioniert das auch mit anderen Gestik und Regungen menschlicher und tierischer Bewegungen.
Mit Lächeln zum Beispiel. Damit sind wir wieder beim Thema von eben. 

Das bedeutet also:

  • Lächelst Du, wirst Du glücklich.
  • Sieht Dich jemand beim Lächeln, lächelt diese Person ebenfalls… und wird ebenfalls glücklich 😉
Spiegelneuronen

Deshalb lächle auch beim Tanzen. Dadurch fühlt sich Dein/e PartnerIn sicher, gut und bald auch glücklich.

Hinweis: Das funktioniert nur bei einem ehrlichen Lächeln. Ein falsches Lächeln kann zum Gegenteil führen ;-p

Tastsinn

distancing

Erinnerst Du Dich noch an den ersten Lockdown in der Pandemie? Für viele Menschen war es schrecklich, getrennt zu sein von ihren Familien und Angehörigen. 

Gerade ältere und kranke Menschen wurden soweit isoliert, dass sie kaum noch berührt wurden. Alleine das führte zu Einsamkeit. Und Einsamkeit kann krank machen und in einigen Fällen zum Tod führen. 

Berührungen, egal ob zärtlich oder nicht, führen zu Nähe und einem Wohlgefühl. (Schläge natürlich ausgeschlossen!)

Die Hand einer anderen Person zu halten reicht dafür bereits aus. Wenn Du jedoch ganz alleine bist, kannst Du Dir auch selbst beispielsweise über die Unterarme streicheln.

Und da wir uns beim Paartanz ebenfalls berühren, auch wenn es zeitweise nur an den Händen oder Fingerspitzen ist, spüren wir auch da Nähe, Anerkennung, Geborgenheit und andere schöne Gefühle.

Touch

Für einige Menschen kann das bereits eine Art der Therapie sein. 

Also genieße auch Du jede Berührung und denke daran, dass Deine Berührung bei Deiner Partnerin oder Deinem Partner in diesem Moment vielleicht einen heilenden Moment auslöst. ❤️ 

Die Ausgewogenheit von Anima und Animus bringt Gelassenheit 

Anima und Animus Anteile haben alle Menschen in sich. Anima wird traditionell eher weiblichen Charakterzügen zugeschrieben. Animus eher männlichen. 

Diese Einteilung ist jedoch heute nicht mehr zeitgemäß, denn die Anima und Animus Anteile sind komplett wild gemischt in allen erdenklichen Geschlechtern. 

Deine Anima oder Animus Anteile zeigen sich in Dir durch folgende Eigenschaften:

Anima:

  • Gemeinschaft
  • Bauchgefühl
  • Fühlen 
  • verschenkt gerne Dinge zur Freude
  • Gemeinschaftliche Erlebnisse
  • Romantik
  • Verbindung
  • Emotionale Kommunikation
anima-animus

Animus:

  • Dominanz
  • Struktur
  • Klarheit
  • Einfachheit
  • Zukunftsorientiert
  • Rückzug bei Anspannung
  • Sachliche Kommunikation
  • Zielorientiert

Du kannst selber mal für Dich bestimmen, wieviel Anteil Du von Anima und Animus in Dir trägst. Denk daran, dass es vollkommen geschlechtsneutral zu sehen ist. Du kannst sowohl als Frau 80% Animus Anteile in Dir spüren, als auch als Mann 80% Anima. Alles ist in Ordnung! 

Im Lindy Hop Tanzen drücken sich diese beiden Pole wie folgt aus:

Animus-Leader:

  • Führt klar und deutlich
  • Führt eher "ruppig" / "abrupt"
  • Braucht beim Lernen klare Ansagen
  • Braucht zum Tanzen eine Struktur
  • Wenn "er" A führt, muss B als logische Konsequenz heraus kommen.
  • Gibt klare Führungsimpulse
  • Steht hinter seinen Führungsideen
  • Achtet weniger auf andere Tanzpaare im Raum
  • Tanzt eher für sich

Anima-Leader:

  • Führt eher unklar und undeutlich
  • Ist sich unsicher
  • Möchte nichts falsch machen
  • Kann sich nicht entscheiden
  • Braucht beim Lernen mehr Details, muss es sehen und spüren
  • Führt weich und angenehm
  • Achtet auf "seinen" Follower und die anderen Tanzpaare
  • Nimmt oft Blickkontakt mit dem Follower auf, um sich zu verbinden

Animus-Follower:

  • Tanzt viele Stylings
  • Nutzt viele Fußvariationen
  • kleidet sich auffällig
  • Möchte gesehen werden
  • Tanzt gerne "Hijack Moves"
  • Gibt dem Leader Tipps beim Tanzen
  • Zieht die Variationen immer durch
  • Ignoriert die Führungsimpulse, wenn "sie" eine für sich "bessere" Idee hat.

Anima-Follower:

  • Fühlt sich sicher bei klaren Führungsimpulsen
  • Möchte genau das tanzten, was "ihr" vorgegeben wird
  • Tanzt kaum (Fuß-)Variationen oder Stylings
  • Weiß nicht, was "sie" tanzen soll, wenn "sie" Freiraum bekommt. 
  • Kleidet sich eher unauffällig 
  • Lässt sich leicht führen
  • Tanzt ungern Figuren, die "sie" nicht kennt

Höre Dir auch die Podcast Episode 069 - Anima & Animus im Tanzen an, um weitere Details zu erfahren.

Beide Gehirnhälften sind aktiv 

Du wirst beim Tanzen glücklich, weil Deine beiden Gehirnhälften aktiv sind. Verwendest Du Dein Gehirn gleichmäßig führt das zur Ausgeglichenheit

Dein Körper weiß, dass alles in Ordnung ist und sendet entsprechende Hormone aus. 

mindset

Die linke Gehirnhälfte koordiniert die rechte Körperhälfte durch logisches Denken und Verstehen. Sie sorgt außerdem für Kontrolle und Sicherheit.

Für das Tanzen bedeutet das kontrollierte Bewegungen und ein gutes Körperempfinden. Außerdem das haptische Lernen und den Sinn für das Bewegen im Raum. 

 
Die rechte Hirnhälfte kontrolliert dagegen die linke Körperhälfte und Deine Kreativität. Außerdem entsteht hier Vertrauen, Intuition und Dein Bauchgefühl.

Bein Tanzen entstehen hier neue Variationen, Ideen, das Glücksgefühl, der Genuss im Augenblick und die vollkommene Hingabe in den Song und zu der Person, mit der Du tanzt. 


Idealerweise arbeiten beide Gehirnhälften zusammen und werden gleichberechtigt benutzt. Aber da jede Person unterschiedlich ist, sind auch die Gehirnhälften unterschiedlich stark ausgeprägt und genutzt. Und das ist auch in den meisten Fällen vollkommen okay so.


Tipp: Achte auf guten Schlaf und generelle Ausgewogenheit im Alltag, damit sich dein Gehirn immer gut regenerieren kann. 

Alzheimer Prävention 

Alzheimer und Demenz wünschen wir niemandem. Solltest Du jemanden kennen, der oder die daran erkrankt ist, kennst Du die grausamen Auswirkungen und Gefühle bei den Angehörigen. 

Mit Tänzen, bei denen Du führst und oder folgst, wirkst Du diesen Krankheiten entgegen. Daraus folgend hast Du noch bis ins hohe Alter einen klaren Geist, bist gut drauf und kannst Dich an jedem Tag erfreuen.

Alzheimer

Weil Du beim Tanzen teilweise recht komplexe Bewegungsabläufe koordinierst und damit hohe Anforderungen an Dein Gehirn stellst, unterstützt Du dadurch die Bildung neuer Nervenzellen und Verbindungen.

Tanze und nimm eine Rolle ein. Denn das gibt die richtigen Reize in Dein Gehirn und Du bleibst klar und wach

Fazit

Tanzen macht glücklich.

Entweder Du tanzt vor Glück. Oder Du bist glücklich, WEIL Du tanzt! 

Probier‘s aus. Bleibe fit und gesund. Sammle viele wunderbare Erfahrungen und behalte sie stets im Herzen.

Swingtanzen ist Lebensfreude!

Falls Du noch keine kostenfreien Tanztipps erhältst, kannst Du Dich hier eintragen: 

P.S.: Podcast-Empfehlungen zu diesem Thema:

In folgenden Episoden des ersten deutschsprachigen Swingtanz Podcasts "Bei mir bist Du schön" sprechen Boris und Phil ebenfalls über Themen, die Dich in diesem Thema unterstützen. 

Episode 040 - Lern Mindset
Episode 069 - Anima und Animus
Episode 074 - Swing Tanzen macht glücklich

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